Anatomie III

Schlaf: Delphine benötigen etwa 8 Stunden Schlaf pro Tag. Da Delphine auch nachts Luft atmen müssen und deswegen immer zur Wasseroberfläche müssen, schläft immer nur eine Hälfte des Gehirns. Zu dem lassen sie beim Schlafen immer ein Auge offen, um Feinde rechtzeitig zu erkennen.

Paarung + Geburt: Nach 5 bis 12 Jahren werden die Weibchen - und mit 9 bis 13 Jahren die Männchen - geschlechtsreif. Ähnlich wie bei uns Menschen sind Delphine immer bereit sich zu paaren. Nach der Paarung im Frühjahr wird ein sofort schwimmfähiges Kalb geboren, welches unter Wasser zur Welt kommt. Fast 12 Monate wächst das Junge im Mutterleib heran. Bei der Geburt, die oft mehr als zwanzig Minuten dauert, übernehmen oft mehrere Familienangehörige die Aufgabe als Hebamme. Sobald das Junge geboren ist, wird es zur Wasseroberfläche getragen, um das erste Mal zu atmen. Anfangs sind die Flossen des jungen Delphins noch schlaff und weich, erst nach einiger Zeit härten sie aus. Nach der Geburt beginnt eine anstrengende Zeit für die Mutter: Alle zwanzig Minuten muss das Kleine gesäugt werden! Delphinjunge können aber nicht wirklich saugen, weil sie keine beweglichen Lippen haben. Wenn sie mit ihrem Maul die Zitzen der Mutter berühren, die in Hautfalten liegen, presst ein Muskel mit Druck die Milch heraus. Ein Delphin ist also kein Säugling, sondern ein Schlucker ( oder Schluckling ? ).
Da Delphinmilch außerordentlich reich an Fett und Nährstoffen ist, kann das Kalb sehr schnell wachsen. Am Bauch der Mutter sitzt die Milchfalte, in die das Junge seine Schnauze schiebt. Erst mit sechs Monaten kann der junge Delphin auch Fische fressen. Die ganze Familie lassen den Nachwuchs bis dahin nicht aus den Augen. Von der Mutter lernen sie alles, was sie zum Überleben Unterwasser wissen müssen. Dazu imitieren sie oft ihre Mütter und lernen Beute jagen, Feind und Freund unterscheiden und die Körpergesten und Laute anderer Delphine zu verstehen. Delphine keine Stimmbänder besitzen müssen sie sich mit anderen Methoden verständigen. Dies sind häufige Pfeifflaute und manchmal auch ihre Körperhaltung. Jeder Delphin besitzt seinen eigenen Pfeiflaut, um freundliche oder feindliche Artgenossen wieder zuerkennen. Diese Pfeiflaute sind Delphinen jedoch nicht wirklich angeboren, sie müssen diese erst erlernen. Auch müssen sie lernen mit ihren Sinnen umzugehen, um sich in ihrer Umwelt zurecht zufinden. Die Kälber sind von Geburt an sehr verspielt und erkunden, dicht an der Seite ihrer Mutter, die Umgebung und spielen mit allem, was sich dazu eignet. Dadurch erlernen sie gleichzeitig, was essbar und was nicht essbar ist. Wenn Delphine in das Jugendalter kommen trennen sie sich von der Gruppe und bilden oft eingeschlechtliche Jugendbanden, in denen sie das erwachsen sein üben. Dabei lernen sie die Gruppenregeln kennen, lernen mit anderen Delphinarten zurecht zu kommen und lassen ihre Muskeln spielen.

Feinde: Hauptsächlich der Mensch,
Haie (meistens bei Südafrika und Australien),
Orcas (jagen nur kleine Delphine)

Weltbestand: Delphine gehören zu den Tieren, die zum Großteil noch nicht von der Ausrottung bedroht sind. Die Ausnahmen machen hier nur die Flussdelphine. Zu den Flussdelphinen, die kurz vor der Ausrottung stehen gehören der Indus Delphin, der Baiji (Chinesischer Flussdelphin), der Ganges Delphin und der Amazonas Delphin.
 

Delphine werden, trotz strenger Schutzmaßnahmen ...
- millionenfach in Netzen erstickt
- von Schadstoffen im Wasser vergiftet
- als Delikatesse verspeist
- von Fischern als Konkurrent abgeschlachtet
- aus sportlichen gründen gejagt
- aus Tradition massakriert
- für militärische Zwecke missbraucht
- zerstückelt und als Fischköder verwendet
- als Showstar in enge Becken gesperrt
- zu Tierfutter verarbeitet

Zahnwale: Im Gegensatz zu den meisten Säugetieren behalten die Zahnwale ihre ersten Zähne, die Milchzähne, während ihres ganzen Lebens. Mit einigen Ausnahmen unterscheiden sie sich auch von allen anderen Fleischfressern dadurch, dass alle ihre Zähne völlig gleich aussehen, obwohl es zwischen den Arten große Unterschiede in Größe, Beschaffenheit und Anzahl der Zähne gibt. Diese Unterschiede zeigen die unterschiedlichen Ernährungsweisen und die Beutetiere der Wale. Die meisten Walzähne sind kegelförmig und ermöglichen das Festhalten von Beute, die normalerweise ganz geschluckt wird.

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